Hausbesuch 64: Instandsetzung eines denkmalgeschützten Jurastadels in Eichstätt

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Jurastadel, Altmühlstraße 19, 85072 Eichstätt/Wasserzell

Das Altmühlgebiet um Eichstätt nimmt in der Hauslandschaft Oberbayerns aufgrund des vor Ort verfügbaren Materials des Jurakalks eine Sonderstellung ein. Charakteristisch ist die Kalkplattendachdeckung mit einer konstruktiv optimalen Dachneigung um die 27 Grad. Das hohe Gewicht der Dachdeckung führt zu knappen Dachrändern an Traufe und Ortgang und gibt den Juragebäuden ihr kubisches Erscheinungsbild.

Ein ehemaliges Kleinbauernhaus aus dem Jahre 1437 bildet mit dem gegenüberliegenden Stadel eine ortsbildprägende Hofstelle direkt an der Auenlandschaft der Altmühl.
Der leerstehende und denkmalgeschützte Stadel war in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1694 und 1859 errichtet worden. Er wurde in ein Wohnhaus für einen junge Familie umgenutzt.
Im Zuge der denkmalgerechten Instandsetzung wurden sowohl der quadratische Fachwerkteil als auch seine querschnittsgleiche Erweiterung aus Bruchstein von innen mit Dämmputz aus Kalk und Blähglasgranulat ertüchtig und zusätzlich durch eine Wandheizung dauerhaft nachgetrocknet. Die neuen Fensteröffnungen passen sich in den Rhythmus der unregelmäßigen Fachwerkstruktur ein. Das bestehende 25° steile Dach wurde wiederum mit der traditionellen „schweren“ Dachdeckung aus Jurakalkplatten eingedeckt.
Im Fachwerkteil befinden sich jetzt die Kinderzimmer und das Elternschlafzimmer. Kochen, Essen und Wohnen wurden im Steinteil als „Allraum“ realisiert.

Architekt: Marius Stadler, Eichstätt
Leitung: Dr. Vinzenz Dufter
Führung: Marius Stadler
Foto: Marius Stadler

Wir bitten um Anmeldung: Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V., Tel. 089 286629-0 oder info@heimat-bayern.de

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