Wanderausstellung Land.schafft.Klang auf der Glentleiten eröffnet
Am 23. März 2024 ist die Ausstellung Land.schafft.Klang zum festlichen Saisonstart des Freilichtmuseums Glentleiten eröffnet worden. Sie wird dort bis zum 30. Juni 2024 gezeigt. Anschließend tourt die zweijährige Wanderausstellung durch ganz Bayern.
In zehn Themeninseln und einem Klangzelt legt Land.schafft.Klang das Ohr an bayerische Wiesen und Weiden. Über das Hören setzt sich die Wanderausstellung des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege künstlerisch und wissenschaftlich mit dem Thema Artenvielfalt und -verlust in Agrarlandschaften auseinander.
Land.schafft.Klang lädt zum Lauschen ein. Denn alle Wiesen haben einen eigenen Klang. Warum werden sie immer stiller? Wie klingt eine Magerwiese, wie eine Streuobstwiese? Was sagt der Klang über den ökologischen Zustand unserer Kulturlandschaft aus? Verbindendes Thema der Module ist neben dem akustischen Erlebnis die Biodiversität, die ganz direkt sinnlich hörbar und dadurch erfahrbar wird.
Es lebe die Vielfalt! Das gilt nicht nur für die Ausstellung, sondern auch für die interdisziplinäre und gleichberechtigte Zusammenarbeit des Land.schafft.Klang-Teams. Initiatorin des Projekts ist Lioba Degenfelder, die als ausgebildete Umweltingenieurin vermittelnd an der Schnittstelle von Naturschutz und Landwirtschaft arbeitet. Kuratorisch spannt sie mit Umweltethnologin Laura Kuen den Bogen von den Erkenntnissen der Klangökologie über die lange Geschichte der Wiesen bis zum Sound des Bodens. Kritische Fragen an die Landwirtschaft stellen relevante Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesellschaft her.
Eine Brücke von wissenschaftlicher zu künstlerischer Annäherung schlägt die freischaffende Musikerin Evi Keglmaier. Mit ihrem Requiem für verschwundene Arten, spielt sie im Dialog mit den Rufen und Gesängen von Tieren, die in Bayern nicht mehr vorkommen oder deren Bestände bald erlöschen könnten. Die Vielfalt noch existierender Wiesenklänge wird in den Tonaufnahmen von Charles Kenwright hörbar. Sie zeigen, wie sehr menschliches Handeln Ökologie und Landschaftsklang formt: Nicht jedes Grünland klingt gleich und reiche Wiesensymphonien werden immer seltener.
Die über zwei Meter hohen, teils klingenden Bambuskonstruktionen der Gestalter Katharina Kuhlmann und Alfred Küng schrumpfen den menschlichen Blick auf Grashalm-Ebene. Der inhaltliche Perspektivwechsel vollzieht sich auch räumlich. Gestalterische Vielfarbigkeit und die comichaft anmutende Verschriftlichung von Tierlauten unterstreichen die thematische Spannung zwischen Leichtigkeit und Schwere, Faszination für die Vielfalt und akustischem Verlust.
Im Bayerischen Landesverein für Heimatpflege hat das Projekt seinen Träger gefunden. Es wird unterstützt vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (Kreisgruppe München) und finanziert von der Rosner & Seidl-Stiftung.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Projektwebseite (landschafftklang.de) und auf Instagram (@land.schafft.klang).
Ansprechpartnerin im Landesverein
Michaela Metz
0174-7957970
michaela.metz@heimat-bayern.de