Petition zur Sprach- und Dialektpflege in Bayern
Bund Bairische Sprache und Bayerischer Landesverein für Heimatpflege stellen Projekt „Süddeutsche Standardsprache“ vor
Der Bund Bairische Sprache und der Landesverein haben bei einer Pressekonferenz in Landshut das neue gemeinsame Heft „Blaukraut bleibt Blaukraut. Altbayerisches Hochdeutsch für Anfängen und Fortgeschrittene“ präsentiert. Die beiden Vereine wollen aufklären: Nicht nur die deutschen Mundarten unterscheiden sich untereinander, auch die deutsche Hochsprache ist nicht einheitlich, sondern regional vielfältig, was die Aussprache und den Wortschatz betrifft. Im Unterschied zu den Dialekten sind aber alle Varianten allgemein verständlich und es existiert eine genormte Rechtschreibung. Die Künstlerin Elena Buono hat das Heft illustriert.
Interessierte können das Heft kostenfrei beim Landesverein mit einer E-Mail an info@heimat-bayern.de bestellen. Es ist auch weiter unten auf dieser Seite als PDF zum Download verfügbar.
Bei der Pressekonferenz sprachen Stefanie Prochazka, Sprechwissenschaftlerin und Projektmitarbeiterin, Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, und Niklas Hilber, 2. Vorsitzender des Bunds Bairische Sprache. Der Vorsitzende des Bunds Bairische Sprache, Herr Sepp Obermeier, war ebenfalls anwesend. Die Konferenz fand in der „Gastgeb“ statt, einem 500 Jahre alten Holzblockhaus in der Pfettrachgasse in Landshut.
Die beiden Verbände haben heute zudem eine Petition beim Bayerischen Landtag eingereicht. Sie bitten darin um ein besseres Fundament für die Sprachpflege in Bayern. Der Bayerische Landtag wolle sich bei der Staatsregierung dafür einsetzen, dass sie verbindliche Richtlinien herausgibt, mit denen ein Schutzstatus für das vom Aussterben bedrohte altbayerische, fränkische und schwäbische Standarddeutsch nebst den dazugehörenden Dialekten vorgegeben wird. Die Schutzmaßnahmen sollen sich an den Artikeln 8 (Bildung) und 11 (Medien) der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen orientieren. Sofern an Ort und Stelle eine entsprechende Sprachanwendung gewünscht wird und sie praktisch umsetzbar ist, sollen gemäß den zu erstellenden Richtlinien vorschulische, schulische und universitäre Bildungsangebote im regionaltypischen Südhochdeutsch (sowie im mündlichen Sprachgebrauch in den dazugehörenden Dialekten) ermöglicht werden.
Die Petition ist im Anhang verfügbar.
Auf ihren YouTube und Instagram-Kanälen veröffentlichen die Vereine regelmäßig Videos von Stefanie Prochazka zur Aktion „Pro Südhochdeutsch“.
Ansprechpartner:
Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer
Tel. 089 286629-0
info@heimat-bayern.de