Bundeskongress Heimat 2022 "Industrie und Heimat"

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Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund, Mohrenstraße 64, 10117 Berlin

 

Seit Jahrhunderten verändert und prägt die Industrialisierung nachhaltig unsere Landschaften und das Leben der Menschen. Zentrale Aspekte sind neben der Produktion von Gütern die Energieerzeugung, die Gewinnung von Rohstoffen und die zugehörige Infrastruktur. Die Interessen der Menschen im Hinblick auf die Industrie und deren Auswirkungen sind in unserer Gesellschaft sehr unterschiedlich gelagert: Einerseits bergen Eingriffe in die Landschaft durch die Industrialisierung Konfliktpotential, etwa der Braunkohletagebau, der Ausbau von Stromnetzen oder die vermehrte Gewinnung alternativer Energien, der Ausbau von E-Mobilität, der Neubau oder die Erweiterung von Industrieunternehmen und deren Infrastruktur. Andererseits bedeutet Industrie für viele Menschen ihre Erwerbsgrundlage. Sie identifizieren sich mit ihrer Arbeit, den hergestellten Produkten und den dazu notwendigen Bauten.

Durch aufgegebene Nutzung, beispielsweise nach dem Ende der Kohleförderung oder dem massiven Abbau von Industriestandorten nach dem Ende der DDR, entstehen massive Leerstellen sowohl durch den Verlust von Arbeitsplätzen als auch infolge von aufgelassenen Tagebauflächen oder Industrieanlagen. Solche Leerstellen prägen viele Regionen auch lange nach der industriellen Nutzung. Zudem gehen das Wissen um bestimmte Abbau- oder Fertigungsprozesse sowie die Kenntnis von industriell geprägten Lebensweisen verloren.

Was tritt an diese Leerstellen? Wie kann man industrielles Erbe bewahren? Wie vermittelt man das Wissen darum? Wie gehen die Menschen mit Verlust und Veränderung in ihrer Lebenswelt, ihrer Heimat um? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen der vier Diskussionspanels des Kongresses von Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft diskutiert. Dabei wird das vielfältige zivilgesellschaftliche Engagement zum Thema „Industrie und Heimat“ im Fokus stehen. Der Bundeskongress Heimat bietet mit einem jährlichen Schwerpunktthema einen Austausch unterschiedlichster Akteurinnen und Akteure und fördert die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung ihres Lebensumfeldes.

Veranstalter ist der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU), der Bundesverband der Heimat- und Bürgervereine. In den einzelnen Regionen wird er durch seine Mitgliedsverbände mit insgesamt rund einer halben Million Mitgliedern vertreten. Diesjähriger Gastgeber ist der Heimatbund Thüringen. Ausgangspunkt für die Diskussionen wird daher die Industriekultur Thüringens sein. Die gesetzten Themen werden aber aus bundes- und europaweiter Sicht diskutiert. Förderer dieser Tagung ist das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Der europäische Verband CIVILSCAPE ist Kooperationspartner. Die Anmeldung und Teilnahme sind für alle Interessierten kostenlos. Weitere Informationen und das Tagungsprogramm finden sich in Kürze auf https://bhu.de/.

Kontakt:

Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU)

veranstaltung@bhu.de

Tel. 0228 76750010

Ansprechpartnerin: Dr. Marianne Tabaczek

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